Eine Nashi-Birne an einem Ast.

Januar: Gartentipps für Stadtgärtner (2)

Winterschnitt an schlecht treibenden Beerenobst

Wenn Beerenobst schlecht austreibt und wenig Neuzuwachs hat, so kann ein Winterschnitt den Austrieb anregen. Schneiden Sie aber nicht mehr als 1/3 des Busches (bei Büschen bis zum Boden entfernen) / der Äste (bei Stämmchen bis 5 cm vor der Veredlungsstelle entfernen) auf einmal weg.  Achten Sie darauf nur dann zu schneiden, wenn es die folgenden Tage keinen zu starken Frost gibt (- 5°C oder kälter), denn sonst heilt die Wunde schlecht oder friert sogar zurück.
Die Geschnittenen Äste können Sie einlagern und am unteren Ende mit Baumwachs verschließen und im Frühjahr, wenn der Frost aus dem Boden ist, in ebendiesen stecken. Sie müssen sie vorher unten sauber anschneiden und auf etwa 20 cm länge einkürzen, so können sie aus einem Ast mehrere Steckhölzer machen. Aber am besten wurzeln letztjährige Triebe wieder an. Sie bewurzeln dann und treiben aus und werden in 3 – 4 Jahren ihre ersten Früchte tragen.

Kernobst im Winter schneiden

Auch Kernobst kann im Winter geschnitten werden. Wessen Baum keinen Neuaustrieb hat, kann jetzt schneiden, aber Sie müssen beachten, dass Sie dann eine starke Schosserbildung haben. Mehr als zu jeder anderen Jahreszeit. Auch hier gilt nicht bei zu viel Kälte schneiden. Selten geschnittene Bäume vertragen den Winterschnitt nicht so gut und dürfen da nicht so stark geschnitten werden.

Steinobst nicht im Winter schneiden

Steinobst verträgt den Winterschnitt schlecht. Es kann zu Pilzkrankheiten, Absterbeerscheinungen oder dem Verlust des ganzen Gehölzes kommen. Schneiden Sie es lieber wenn es im Saft steht, also im Frühjahr (zur Wuchsdämpfung) oder Sommer (zur Wuchsanregung).

Gewächshaus ausschwefeln

Nun ist der ein Zeitpunkt das Gewächshaus von Schädlingen und Krankheiten zu befreien. Verwenden Sie handelsübliche Schwefelschnitten oder Schwefeldochte, hängen Sie sie ins Gewächshaus und zünden Sie an. Die Bodenschädlinge sind wegen der Kälte zu tief im Boden, um sie zu erreichen, aber das entstehende Schwefeldioxid erreicht Schädlingseier in der Gewächshauskontruktion.

Winterzeit ist Planungszeit

Gehen Sie nochmal die Kulturen durch, die Sie anbauen wollen und wo Sie das machen wollen. Achten Sie auf regelmäßige Beetwechsel (Fruchtfolge), sonst geht der Ertrag in die Knie. Schreiben Sie es sich alles auf, denn sonst wissen Sie es im stressigen Frühjahr nicht mehr. Nehmen Sie in die Planung auch die genommenen Bodenproben mit auf und sehen Sie, wo Sie Nachdüngen müssen. Auch Ergebnisse der letzten Ernte können einbezogen werden, so ist bitteres Gemüse oft ein Kalium-Mangel, der im Sandboden recht häufig ist. Da helfen kleine Kaligaben in der laufenden Saison, da der Nährstoff oft im Sandboden ausgewaschen wird und eine Düngung im Herbst oder zur Pflanzung nichts bringt.

Vor-Austriebspritzung gegen Kräuselkrankheit an Pfirsich, Nektarine und Aprikose

Wenn Anfang Februar das erste Mal die Tagestemperatur (nicht die Durchschnitttemperaturt und nicht die Nachttemperatur mitgerechnet) über 10 °C steigt, beginnt der für die Kräuselkrankheit verantwortliche Pilz (Taphrina deformans) munter zu werden. Spritzen Sie dann eine Lösung aus Algenkalk, Kupferkalk oder nur Gartenkalk auf den Baum und zwischen die Knospenschuppen und wiederholen sie das, wenn sich die Knospenschuppen zu öffnen beginnen (abspreizen). Dies hilft den Pilz abzutöten bzw. ein Befallen der Knospen zu verhindern.

Vogelfütterung

Kontrollieren Sie trotz Wetter die Futterstellen im Garten, denn wenn sie über längere Zeit leer sind, kommen die Vögel nicht wieder. Legen Sie keine zu dicke Futterschicht aus, damit es keine Feuchtigkeit zieht und schimmelt, sondern bringen Sie regelmäßig und nach Bedarf eine dünne Schicht aus. Schimmliges futter kann die Vögel krank machen und töten.

Achten Sie darauf kein Brot oder ähnliche stopfende, vergleichsweise energiearme Kost zu füttern, denn so ein Vogelmagen ist sehr klein. Fettfutter können Sie in Kugelform kaufen. Kontrollieren Sie es regelmäßig, damit sich keine Tiere im Netz verfangen und zu Tode kommen (passiert sehr selten) oder machen Sie es selbst.

Fettfutter für Vögel selbst machen

Nehmen Sie einen Tonblumentopf und ziehen Sie durch die Löcher einen Faden als Schlaufe zum Aufhängen, lassen Sie ein langes Ende im Topf und verschließen Sie die restlichen Löcher mit Pappe. Binden Sie an dem Ende im Topf einen Ast (dreimal so lang wie der Topf) an den Faden, so dass er später unten herausragt und als Landehilfe dient.  Nehmen Sie 100 g festes Pflanzenfett und 100 – 150 g Sämereien ihrer Wahl (z.B. Hanf, Sonnenblumenkerne, Vollkornhaferflocken). Schmelzen Sie das Fett in der Pfanne, kochen es aber nicht. Geben Sie nun die Samen hinein und lassen es leicht abkühlen. Füllen Sie nun die Mischung in den Topf und achten Sie darauf, dass der Ast etwa in der Mitte  herausragt. Lassen sie es abkühlen und hängen es so auf, dass keine Katze von unten die fressenden Vögel erbeuten kann. Etwas Windschutz (z.B. vor einer Wand aufhängen) schadet nicht.

Jungbäume vor der Wintersonne schützen

Schützen Sie die Stämme der Jungbäume, falls Sie sie noch nicht weiß gestrichen haben, mit einem Jutegewebe oder Vlies, damit es keine Frostrisse gibt, durch die Krankheiten eindringen können

Großgehölze kontrollieren und Misteln entfernen

Nutzen sie die freien Kronen, um nach Schadstellen in den Bäumen im Garten Ausschau zu halten. Also abgebrochene Äste, beschädigte Rinde oder Mistelbefall. Letztere können den Baum so lang schwächen, bis er eingeht und sollten heraus geschnitten werden.

Mäuse im Winter

Das Kalte Wetter treibt Mäuse auf Futtersuche in die Gärten. Kontrollieren Sie das Vogelfutter im Garten regelmäßig und stellen bei Bedarf Fallen auf.

Zimmerpflanzen Wolläuse, Schildläuse und Spinnmilben

Jetzt in der Winterzeit ist die Wohnungsluft durch das Heizen sehr trocken. Oft tauchen dadurch Schädlinge auf, die das mögen. Seifenwasser (5%Seife) kann auf die Pflanze gesprüht wahre Wunder bewirken. Dauerhaft helfen Sie den Pflanzen aber nur, wenn sie beispielsweise Wasserschalen zwischen die Töpfe oder auf die Heizung stellen, um die Luftfeuchte zwischen ihnen anzuregen.

Kleine tote schwarze Fliegen am Fenster

Die Trauermücken sind im Winter oft verstärkt zu beobachten, weil sie im feuchten Substrat glücklich sind und uns wegen der geschlossenen Fenster mehr auffallen. Im Winter wird das Substrat oft feuchter gehalten, da die Pflanzen weniger Wasser verbrauchen (wenn sie nicht in Heizungsnähe stehen), die Menschen gießen aber wie gewohnt.

Sie können mit verschiedenen Düngestäbchen mit enthaltenen Pflanzenschutzmitteln diese bekämpfen oder gießen Sie die Pflanzen nur von unten, denn Trauermücken legen ihre Eier nur in feuchte Erde. Wenn diese an der Oberfläche trocken ist, kommt es nicht zu Eiablage und das Problem löst sich ohne Chemie auf.

Eine etwa 1 cm dicke Schicht aus feinem Sand kann das Abtrocknen beschleunigen und so die Atraktivität für das menschliche Auge erhöhen und gleichzeitig für die Trauermücken verringern.

Bei Aussaaterde sollte auch eine 0,5 cm dicke Sandschicht aufgebracht werden, da die Trauermückenlarven die Wurzeln der Sämlinge sonst abtöten und die Aussaat abstirbt.

Kressesprossen selbst ziehen

Nutzen Sie die Wärme in der Wohnung, um Kressesprossen selbst zu ziehen. Kaufen Sie sich Kressesamen und legen diese in eine flache Schale und füllen ca. 2 mm Wasser auf. Kontrollieren Sie reglmäßig den Wasserrstand. nach ca. 3 Tagen sollten die sprossen beginnen zu wachsen. Sonne ist dazu nicht nötig, die brauchen Sie nur wenn sie entsprechend lang werden sollen. Lassen Sie sie bis zur gewünschten Größe wachen und essen Sie sie dann. Dies können Sie auch mit Weizensprossen und anderen Sämereien aus dem Reformhaus oder Landhandel machen.

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