Ein frisch gegossener Rhabarber Ableger im Freien.

September: Gartentipps für Stadtgärtner

Grünkohl mit Kompostauszügen düngen

Grünkohl braucht viel Nährstoffe. Noch setzt das Bodenleben ausreichend frei, da der Boden noch vom Sommer schön warm ist. Der Regen bringt aber nicht nur Wasser mit, er kühlt den Boden auch ab und verlangsamt so die Zersetzung und somit die Nährstofffreisetzung. Setzen Sie nährstoffreichen (aus Grünschnitt, wenig Äste) diesjährigen Kompost mit lauwarmen Wasser (1:4) an und lassen Sie ihn ein paar Tage ziehen, rühren Sie oft um oder pumpen Sie anders Sauerstoff hinein. Danach Gießen Sie diesen „Komposttee“ an die Pflanzenwurzeln. Gut lösliche Nährstoffe wie Stickstoff, Kali und Magnesium kommen so schneller an die Wurzeln. Die festen Bestandteile bleiben an der Bodenoberfläche zurück und verrotten da dann langsam. Sie können ihn auch filtern, aber das macht keinen Sinn, da Sie so die Nährstoffe und bodenverbessernden Stoffe der Festbestandteile dem Boden vorenthalten. Komposttee gibt es auch zu kaufen – das ist aber Geldverschwendung. Gießen Sie mit den Kompostauszügen vorzugsweise Kohlgewächse.

Wenn Sie Mangold und andere Spätaussaaten aussäen mit Bodenabdeckung

Das Wetter wird immer Kühler, späte Aussaaten wachsen nur langsam an. Um das Keimen und das Wachstum zu beschleunigen, ist es gut den Boden mit Vlies oder durchsichtiger Folie abzudecken. Bei Vlies sind die Zuwächse geringer, aber auch die Pilzgefahr, bei Folie wachsen die Sämlinge schneller, aber da es darunter so feucht ist, müssen Sie am besten täglich Lüften, um Pilzbefall wie z.B. Grauschimmel zu vermeiden. Folie hält dafür mehr Wasser im Boden und aber den Regen fern. Am besten ist ein kleiner Folientunnel, der schön viel Wärme speichert. Wenn Sie nicht oft in den Garten kommen, ist ein Vlies besser, da die Pflanzen darunter bleiben können und der Regen das Gießen übernimmt.

Rhabarber pflanzen

Wenn Sie neuen Rhabarber pflanzen, machen Sie das Loch 2 Spatenstich tief und füllen es mit Kompost auf. Und setzen Sie den Rhabarber oben drauf. Wenn Sie pflanzen teilen, dann achten Sie darauf, dass sie nicht austrocknen, das mögen sie nicht. Bei der Teilung sollte jede Pflanze einen starken Kopftrieb haben, dann haben Sie nächstes Jahr schon eine kleine Ernte. Nehmen Sie dicke Sorten wie ‚Goliath‘, wenn Sie vor allem Kuchen machen und keine Probleme mit der Oxalsäure haben, für Kompott eignen sich auch oxalsäure-arme Sorten wie ‚Emsjuwel‘.

Kräuter Ernten

Jetzt ist der letzte sinnvolle Zeitpunkt Kräuter zu ernten, denn bald ist die Wirkstoffkonzentration nur noch sehr gering. Schneiden Sie aber maximal zwei Drittel der Blattmasse ab. Lassen Sie den Rest der Pflanze, damit sie noch Nährstoffe für den Winter in die Wurzeln lagern kann. Trocknen Sie die Kräuter an einem kühlen, trockenen Ort, gut geschützt vor direkter Sonneneinstrahlung und Hitze, denn beides zerstört wichtige Aromen und Wirkstoffe. Nach dem Trocknen ist es am besten die Kräuter in Gläsern zu lagern, da so der Wirkstoffverlust am geringsten ist.

Düngung einstellen

Es wird Herbst, stellen Sie deshalb die Düngung ein, denn die Pflanzen brauchen jetzt kaum mehr neue Nährstoffe, weil das Wachstum mit den sinkenden Temperaturen langsamer wird. Gleichzeitig würden sich hohe Konzentrationen an Stickstoff schlecht auf die Frosthärte auswirken. Sie können in sehr schweren Böden noch organische Düngung wie Mistkompost unter die Erde bringen, aber im Sandboden sollten Sie das lassen, weil Sie so nur das Grundwasser düngen, aber die Nährstoffe im folgenden Jahr den Pflanzen fehlen.

Bohnen getrocknet ernten

Während die Stangenbohnen oft im grünen Zustand geerntet und sofort verarbeitet werden, können Prunkbohnen nicht nur grün, sondern auch getrocknet geerntet werden. Die trocknen Schoten der Bohnen werden von der Pflanze entfernt und dann werden die Samen aus den Schoten entfernt. Stellen Sie sich daneben einen Eimer halbvoll mit Wasser und werfen Sie alle kranken oder mit Maden befallenen Bohnen und auch die Schoten dort hinein, um die Schädlinge sicher abzutöten. Nach ein paar Tagen kippen Sie das Wasser samt Inhalt auf den Kompost. Die guten Bohnen sammeln Sie in einer Papiertüte und lagern sie an einem kühlen, trockene Ort. Wie alle Trockenbohnen müssen Sie sie vor der Verarbeitung einige Stunden (am besten über Nacht) im Wasserbad quellen.

Holunderfrüchte, Ebereschenfrüchte und Sonnenblumenköpfe sammeln

Jetzt anfallende Früchte von Holunder und Eberesche sammeln und trocknen. Diese sind ein gutes Winterfutter für die Singvögel. Dort können Sie dem übrigen Futter beigemischt werden und versorgen die Vögel mit Vitaminen und stärken sie. Auch abgeblühte, mit Samen versehene Sonnenblumenköpfe können nun gesammelt und für die Winterfütterung getrocknet werden. 

Fallobst aufsammeln

Die Maden des Apfelwicklers kriechen aus den auf die Erde fallenden Früchten heraus. Sie müssen das Fallobst binnen Stunden aufsammeln, sonst sind die Raupen auf und davon und verstecken sich irgendwo und schädigen Ihre Äpfel im Folgejahr. 
Birnenknospenstecher
Der schwarze Käfer mit dem weißen Querband auf den Flügeldecken der für das Absterben der Birnenknospen zuständig ist, wird jetzt aktiv und beginnt mit der Paarung. Legen Sie an einem ruhigen, sonnigen Tag ein Laken oder eine Folie unter den Birnbaum und schütteln Sie ihn. Sammeln Sie die herunterfallenden Käfer ein und ertränken diese. 

Unkraut bekämpfen

Der Regen lässt jetzt alles Saatgut im Boden kräftig austreiben. Da der Boden auch noch warm ist, wächst alles viel schneller. Schnell kann da der Garten von unerwünschten Pflanzen überrannt werden.

Herbst- und Frühjahrsgemüse säen

Wer den Geschmack von Herbstrübchen mag, der kann sie nun einsäen – sie wachsen bis in den Winter hinein und sind dann auch erntereif. Wintererbsen lassen sich nun ausbringen – sie wachsen bis zum Winter, überwintern als Jungpflanze, wachsen im Frühjahr weiter und sind die erste reife Erbse im Frühsommer.

Fenchel-Ernte

Allmählich wird der Staudenfenchel (Foeniculum vulgare) reif. Ernten Sie die Reifen Samenkapseln für den Tee. Diese enthalten weit mehr heilendes Ätherisches Öl als die Blätter. Trocken Sie die Samenstände wie alle Kräuter an einem luftigen, trockenen, nicht sonnigen Platz. Wenn Sie sie nicht aufhängen, so wenden Sie regelmäßig. Verwenden Sie keine Zeitung als Unterlage, denn Druckerschwärze färbt ab – und die wollen Sie doch nicht im Tee.

Es gibt Rezepte für die Verwendung der Blätter und Stiele bei der Essenszubereitung, schauen Sie, was Sie finden, damit nicht der Rest der Pflanze verloren geht. Wenn nicht freut sich der Kompost.

Kräuterernte

Mitte September ist der letzte Moment zur Kräuterente. Ab Ende September fangen die meisten Kräuter an einzuziehen und der Gehalt an Ätherischen Ölen und Geschmacksstoffen schwindet rapide, manche werden sogar bitter. Wenn Sie die Kräuter abschneiden, belassen Sie immer zwei bis vier Blätter am Stiel und lassen Sie so der Pflanze Reserven für den Winter.

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