Obstgehölzschnitt gerade noch jetzt, um Wachstum anzuregen
Nun beginnt bei vielen Gehölzen schon das Knospenschwellen. Wenn der Baum bzw. der Strauch schlecht wächst und kaum neue Triebe bildet, ist jetzt noch gerade so ein anregender Schnitt möglich. Denn die meisten Reservestoffe haben die Obstgehölze noch in den Wurzeln gespeichert. Was man an Holz entfernt, wird beim Austrieb schnell ersetzt. Auf diese Weise kann man zum Beispiel Beerensträucher, die schlecht wachsen, anregen. Schneiden Sie jedoch nie Steinobst in der Ruhezeit ohne Austrieb.
Bei vielen Schossern mit Schnitt bis kurz vor Blüte warten
Sollte das Obstgehölz jedoch viele Neutriebe und senkrechte Schosser haben, sollte man mit dem Schnitt warten, bis sich die Knospen öffnen. Denn dann stecken viele Reservestoffe schon im Holz sowie in den Knospen. Durch den Schnitt werden sie mit entfernt. Das Obstgehölz hat jetzt nicht mehr die Kraft, massenhaft neue Triebe zu bilden. Bei Pfirsich- und Aprikosenbäumchen sollte man auf jeden Fall mit dem Schnitt bis zur Blüte warten. Denn erst dann erkennt man, wo sich Blüten befinden, aus denen Früchte entstehen können und wo die Scheinblüten sitzen. Scheinblüten sind die, deren Basis nicht zusammen mit einer Blattknospe steht.
Kernobst nicht in der Blütezeit schneiden
Der Baumschnitt kann von jetzt bis August erfolgen, schneiden Sie nur beim Kernobst nicht in der Blütezeit, vor allem Äpfel nehmen das übel und werfen mehr Früchte als normal im Sommer ab.
Sofort nach Schnitt Baumwachs aufbringen
Als Hobbygärtner muss man sich entscheiden: Will man nach Schnittmaßnahmen an Gehölzen Baumwachs verwenden oder nicht. Es kann das Eindringen von Krankheitserregern und austrocknern der Wunde verhindern. Allerdings muss man da sicher sein, dass die Säge bzw. Astschere krankheitsfrei war. Zudem ist es wichtig, das Baumwachs unmittelbar nach dem Schnitt aufzubringen. Sonst können sich Pilzsporen anlagern, die man dann mit einschließt. So fördert man eher den Befall mit Pilzkrankheiten, denn im Gegensatz zu früher enthalten die Baumwachse keine Fungizide mehr. Mit anderen Worten: Man kann das Baumwachs bei Schnittmaßnahmen auch weglassen, die Wunde heilt von alleine zu.
Gewächshaus ausschwefeln
Wer es im Herbst noch nicht gemacht hat, dem empfehle ich, jetzt das Gewächshaus auszuschwefeln. Dazu verwendet man handelsübliche Schwefelschnitten. Diese gibt man in ein feuerfestes Gefäß, hängt es möglichst weit oben im Gewächshaus auf, zündet den Inhalt an und lässt ihn im Gewächshaus verschwelen. Die Schwefeldioxiddämpfe töten Schädlinge – vor allem Spinnmilben und Pilzkrankheiten –, die im Gewächshaus bzw. Frühbeetkasten überwintert haben. Es sollten sich dazu keine Pflanzen im Gewächshaus befinden. Menschen sollten sich natürlich beim Ausschwefeln nicht im Gewächshaus aufhalten, sondern dieses umgehend verlassen und die Tür schließen.
Im Gewächshaus Rucola und Radieschen säen
Jetzt kann man im Gewächshaus schon Radieschen und Rucola aussäen. Einfach oberflächlich Rillen in der Erde ziehen und das Saatgut hinein geben. Die einzelnen Körner müssen etwa 4 cm Abstand voneinander haben. Der Reihenabstand sollte zwischen 8 und 10 cm betragen. Nun die gesamte Fläche einen halben bis einen Zentimeter dünn mit abgelagertem Kompost bedecken und angießen. Leicht vorgewärmtes Wasser (< 40°C) beschleunigt den Erfolg etwas, da sich das Keimen nach der Bodentemperatur richtet.
Um Feldsalat auszusäen ist es jetzt eigentlich schon zu spät. Denn der würde aufgrund des Lichtangebotes bald zum Blühen übergehen. Wer sich jedoch nicht an langen Trieben, Blüten und wenig Blättern stört, kann es mit Feldsalat noch versuchen.
Bei Salat und Kohlrabi empfiehlt es sich, diesen vorzuziehen oder lieber als Jungpflanze zu kaufen. Denn die Samen dieser Pflanzen brauchen es ziemlich warm, damit sie überhaupt keimen. Das könnte jetzt im Gewächshaus schwierig werden. Wer Kohlrabi oder Salat auspflanzen möchte, dem empfehle ich, vorher eine zwei Zentimeter dicke Schicht abgelagerten Kompost flächig auszubringen und mit dem Rechen an der Erdoberfläche etwas einzuarbeiten.
Gegen Kräuselkrankheit spritzen
Jetzt gegen die Kräuselkrankheit beim Pfirsich Kupferpräparate spritzen. Wer ein systemisches Mittel verwendet, sollte warten, bis die ersten Blattspitzen herauskommen. Denn systemische Mittel werden über die Blätter aufgenommen.