Sträucher durch Steckhölzer vermehren
Sie sollten jetzt von Sträuchern, die Sie gern vermehren möchten, Steckhölzer schneiden. Dazu schneiden Sie einjährige (ältere gehen notfalls auch, wachsen schlecht an), verholzte, unbelaubte Pflanzenteile im Winter (Jan. / Feb.) von der Mutterpflanze. Diese sollten am besten am besten 20 cm lang, möglichst dick sein. Wenn die Steckhölzer keine Endknospe haben, sollten Sie die Wuchsrichtung markieren, damit Sie sie später nicht verkehrt herum stecken. Danach lagern Sie sie kühl aber frostfrei ein (Keller, Kühlschrank). Im Frühjahr schneiden Sie sie frisch unten an und stecken sie anschließend schräg oder gerade zu 2/3 in die Erde und Gießen sie danach an. Der Schnitt sollte 3 – 5 mm unter Nodie („Auge“, Knoten) durchgeführt werden. Zum Stecken eignet sich ein halbschattiger Standort wo die Pflanzen auch nach dem Anwachsen für 1 Jahr stehen bleiben können. Halbschattig sollte der Standort vor allem sein, um ein Austrocknen der Wurzellosen Steckhölzer bis zum Bewurzeln zu verhindern. Wenn Blätter austreiben, aber vor allem wenn der Spross weiter wächst, ist die Vermehrung geglückt. Lassen Sie sie trotzdem noch eine Weile stehen, damit Sie nicht beim Ausgraben die noch jungen Wurzeln beschädigen. Alternativ ließen die Steckhölzer sich auch in der Wohnung in Substrat stecken, dort ist aber die Gefahr durch Schimmel und Trauermücken groß. Steckhölzer sind sehr gut geeignet (60 – 80 % wachsen an) für Stachel-, Josta- und Johannisbeeren, Liguster, Forsythie, Weide und mäßig (40 – 70 % wachsen an) für Flieder, Weigelie und eher schlecht (20 – 50 % wachsen an) für Himbeeren und Brombeeren setzen Sie also entsprechend ein paar mehr. Probieren Sie auch andere Gehölze. Blüte und Frucht beginen meist 3 – 4 Jahre nach dem Stecken. Gehen Sie also los und sammeln bei Freunden und Bekannten Steckhölzer von Pflanzen, die Ihnen gefallen, und ziehen sich die Sorten selbst im Garten.
Veredelung von Obst vorbereiten
Wer auf seinen Obstbäume neue Sorten oder aus ausgetriebene Samen mit einer Edelsorte veredeln will, der hat zwei Möglichkeiten: Entweder die Frühjahrs oder die Sommerveredelung. Für die Frühjahrsveredelung und einen Teil der Sommerveredelungen sollten Sie jetzt Edelreiser schneiden. Das heißt junge, kräftige, möglichst flach verlaufende Triebe werden jatzt abgeschnitten, mit Baumwachs versiegelt und in Keller oder Kühlschrank eingelagert, bis die entsprechende Veredelung im Frühjahr oder Sommer (ab Mai) durchgeführt werden kann. Warum jetzt schneiden? In der Ruhe befindliche Hölzer wachsen besser an und vertrocknen nicht so schnell wie schon ausgetriebene.
Sortenunverträglichkeit Obstveredelung
Einige Obstsorten lassen eine Umveredelung nicht zu bzw. es kann passieren, das die Edelsorte anwächst und dann wieder abgestoßen wird. Zum beispiel ist es praktisch unmöglich einen anderen Apfel auf die Sorte ‚Ontario‘ zu verdeln. Die Reißer wachsen zwar an, werden aber wieder abgestoßen. Die Unterlagensorte MM106, die gern im Ökologischen Landbau eingesetzt wird, verträgt sich nicht mit der Sorte Grafensteiner, dort muss eine Zwischenveredelung, die zwischen beiden Sorten vermittelt, durchgeführt werden.
Bio-Gemüse als Saatgutspender
Bio-Gemüse ist frei von F1-Hybriden, das heißt ein Nachbau aus den Samen ist möglich. Wenn Sie im Frühjahr Bio-Gemüse kaufen, das Ihnen schmeckt, lassen sich Samen entnehmen und selbst weitervermehren. Das ist vor allem bei Paprika interessant, da viele der robusten Profi-Sorten nicht für den Privatverbraucher erhältlich sind. Auch Radieschen (Rettiche, Pastinaken, ähnliche) können nach dem Kauf, wenn die Sorte schmeckt zur Saatgutgewinnung eingesetzt werden. Dazu unbeschädigte Radieschen von einer schmeckenden Sorte einpflanzen, blühen lassen und die Samen entnehmen. Dann kann diese Sorte selbst ausgesät werden. Warum diese Mühe machen? Im Profi-Anbau (auch bei Bio) sind gute robuste Sorten vorhanden, die sich Privat nicht kaufen lassen.
Nachzucht aus konventionellem Gemüse schwierig
Viel konventionelles Gemüse wird als f1-Hybrid angebaut, um einen Sortenschutz zu erhalten und Nachbau zu verhindern. Samen aus solchen Früchten neigen dazu in ihre Ausgangssorten aufzuspalten und sich somit nicht weiter vermehren zu lassen. Für die Züchtung eigener Sorten sind sie aber gut geeignet.