April: Gartentipps für Stadtgärtner (4)

Tomaten, Gurken, Bohnen, Paprika, Kürbis u.a.

Tomaten, Gurken, Bohnen, Paprika, Kürbis und andere Pflanzen, die nach den Eisheiligen ausgepflanzt werden, sollten jetzt spätestens ausgesät werden. Wenn Sie jetzt auf der Fensterbank aussäen, sind die Pflanzen Ende Mai groß genug zum Hinauspflanzen. Sie Vergeilen auch nicht, wie die schon früher gesäten Pflanzen. Statt teurer Minigewächshäuser zu kaufen, sollten Sie durchsichtige Transportkisten aus dem Baumarkt für die Aussaat nutzen. Wenn Sie Kisten vom letzten Jahr haben, dann waschen Sie sie mit Seife und heißem Wasser aus, damit Sie keine Pilzkrankheiten vom Vorjahr auf die neuen Pflanzen übertragen. Tun Sie das auch mit Aussaatkisten und anderem Material.
„Vergeilen“ heißt dass die Pflanzen auf Grund von Lichtmangel und Wärmeüberschuss zu schnell wachsen und die Abstände zwischen den Blättern sehr groß werden, gleichzeitig wird der Stiel sehr dünn und die Standfestigkeit leidet. Vergeilte Pflanzen erholen sich davon kaum und haben später Minderertrag. Wenn Sie ungeduldig waren und schon im März gesät aber kein Gewächshaus für den Mai haben, dann bauen oder kaufen Sie sich schnell noch eines oder ziehen mit den Pflanzen an einen hellen aber kühlen Ort z.B. Treppenhaus, Schlafzimmer um und postieren Sie da vor der Fensterscheibe. Wenn es kühl (12 – 16 °C) ist, vertragen die Pflanzen weit aus mehr Lichtmangel, als wenn es warm ist.

Gewächshaus selbst bauen

Wenn Sie ein Gewächshaus bauen, achten sie darauf dass die Wände mit schrägen Streben oder Kreuz-Verspannung stabilisiert werden. Wenn Sie nur rechte Winkel verwenden knickt das Gewächshaus beim ersten starken Wind zur Seite. Wenn Sie sich erst einmal ausprobieren wollen, dann bauen Sie einen Folientunnel. Kaufen Sie aber Spezial-Gewächshausfolie. Achten Sie auf die Aussage „UV-stabilisiert“. Wenn diese nicht dabei ist, wird die Folie im Sommer spröde und bricht oder bröselt im Herbst oder im kommenden Jahr auseinander. Vor allem von festen Bedachungsfolien auf Rolle ist abzuraten. Diese sind oft teuer und nach einem Jahr brüchig. Für mittelfristige Gewächshäuser eignen sich Glasfaserverstärkte Kunststoffplatten. Einige Händler haben auch Gewächshausfolie vom Profi-Gartenbau. Diese hat meist 4 Jahre UV-Stabilität garantiert und kostet weit weniger als die Baumarktfolie.

Obstzaun statt Weidenzaun pflanzen

Fragen Sie in der Baumschule nach jungen, frisch veredelten Äpfeln oder Zieräpfeln, Birnen oder Quitten und kaufen Sie eine größere Menge der Sorte, die Sie pflanzen wollen. sie sollten nicht verschiedene Sorten nehmen, sonst wird der Zaun ungleichmäßig. Ziehen Sie einen Graben im Garten von einer Spatentiefe und spannen Sie in 30 cm Höhe eine Schnur darüber und verankern Sie diese alle 2 m mit stabilen Pfosten in der Erde. Pflanzen Sie alle 30 oder 40 cm Abstand 2 Jungbäumchen in den Boden und kreuzen Sie die Stämme kurz über der Veredlungsstelle. Optimal wächst es, wenn der Winkel zum Boden 55 ° und zwischen den Stämmen 70 ° beträgt. Richten Sie die Bäumchen aus und heften Sie Sie an der Schnur an. Flechten Sie sie so, dass sie sich bei jeder Kreuzung abwechseln, so bekommt das Gitter mehr Stabilität. Wenn jemand hilft, geht es besser. Ziehen Sie in festen Abständen weitere Schnüre um es zu befestigen. Wenn Sie wollen, dass die Bäumchen an den Kreuzungen zusammenwachsen, dann verschrauben Sie Sie mit kleinen Edelstahl-Holzschrauben (das Gewinde muss dabei bis zum Kopf der Schraube durchgängig sein). Konstantin Kirsch (Autor Buch „Naturbauten“ www.naturbauten.org) hat es mit Gummiband, Klammern, Anschneiden & Binden und mit Edelstahl-Schrauben über einen längeren Zeitraum versucht, letztere funktionieren sehr gut (außer bei weichen Hölzern wie Linde). Der Baum überwächst diese Schrauben bald und verbindet sich wie bei einer Veredlung mit dem Nachbarbaum.
Dadurch bekommen Sie nicht nur einen stabilen Zaun, den niemand mehr aus einander biegt, sondern die Bäume unterstützen sich dann auch bei Wurzelschäden gegenseitig. Neu entstehende Haupt-Triebe flechten Sie dabei wieder weiter zum Zaun, Seitentriebe werden auf 2 Knospen eingekürzt, so haben Sie keine wild wuchernde Hecke sondern ein feste Spalier mit schönen Blüten und Früchten. In Deutschland sieht man diesen Bau oft nur bei Weidenflechtzäunen, aber in England sind beispielsweise solche Obstflechtzäune beliebter, da es schöner aussieht, mehr Obst produziert, nicht so wild wuchert und kein so schlimmes „Unkraut“ ist wie die Weide. Auch ist Obstholz stabiler und langfristiger als Weidenholz.

Strauchobst-Hecke

Ähnlich wie bei einer normalen Hecke können Sie Obststräucher als Hecke pflanzen. Besonders gut geht es mit Stachelbeersträucher, die Sie in Doppel- oder Dreifachreihe mit Dreiecksverband (auf Lücke pflanzen) in 25 cm Abstand in und 35 – 50 cm zwischen den Reihen pflanzen. Durch den dichten Wuchs werden viele Stachelbeeren beschattet und bekommen nicht die Braunen Sonnenstellen unter denen viel offene Büsche leiden. Stachelbeeren sind eine Dornenhecke in der sich gern Singvögel einnisten und gleichzeitig können Sie mit den Beeren Farbakzente setzen, wenn Sie rote, gelbe und grüne Sorten kombinieren. Fragen Sie in der Baumschule nach besonders wüchsigen Sorten. Eine solche Hecke können Sie am Rand vom KGV „Heiliger Born Leubnitz-Neuostra“ e.V. bewundern (Foto in Link).

Hecken und Obstbaum-Hecken

Sie können mit enger Pflanzung und viel Schnitt alle Bäume und Sträucher in Heckenform bringen. Je enger Sie pflanzen, desto weniger platz hat die Wurzel zur Nährstoffsuche und desto kleiner bleibt der Baum. Im KGV „Zschachwitz I“ e.V. steht eine Süßkirsche am Ende einer Hecke und wurde wahrscheinlich versehentlich mit geschnitten. Sie hat sich durch den geringen Wurzelraum und den Schnitt perfekt in die Hecke eingefügt. Während viele das als unmöglich abgelehnt hätten, „weil Kirsche zu groß wird“, hat hier Ausprobieren gute Arbeit geleistet.
Die Kirsche am Ende der Hecke blüht schön und bringt auch hin und wieder Kirschen, wenn der Schnitt nicht zu tief geht. Bedenken Sie stets, dass die oft für Hecken verwendete Hainbuche in der Natur freistehend 20 m hoch und 15 m breit wird. Auch Liguster ist ein 6 m hoher und genauso breiter Strauch, wenn er allein steht. Sie können Zimmerpflanzen, die schlecht Wachsen an frostfreien Tagen und auch im Sommer ins direkte Sonnenlicht stellen, seien Sie aber vorsichtig, denn im Zimmer gewachsene Blätter vertragen das UV-Licht der Sonne nicht und „verbrennen“. Also sollten Sie dies nicht mit großblättrigen Pflanzen tun, da Sie sonst alle die schönen Blätter einbüßen. Wenn Sie Hühner-, Hasen- oder Ziegendung ohne Einstreu haben, können Sie daraus Flüssigdünger ansetzen. Kippen Sie den Dung einfach in ein Fass, geben Sie die doppelte Menge Wasser hinzu und rühren um. Stellen Sie das Fass an einen schattigen Platz und lassen Sie es dort einige Zeit gären, das tötet mögliche Krankheitserreger ab und weicht den Dung auf. Stellen Sie es weit vom Nachbarn weg und etwas windgeschützt auf, da es stinken kann. Der so entstehende Flüssigdünger kann im Mai / Juni bei den Phasen hohen Nährstoffbedarfs dann 1:10 verdünnt auf den Boden unter den Pflanzen gegossen werden.

Scroll to Top
Scroll to Top