Ernte und Braunfäule bei Kartoffeln
Wenn Kartoffeltriebe jetzt beginnen abzusterben, dann ist das der Braunfäulepilz (Phytophtora infestans) – also der gleiche Bodenschadpilz, der auch Tomaten zusetzt. Das befallene Laub darf nicht auf den Kompost, sondern gehört zwingend muss in den Restmüll! Wenn Ihnen etwas an einer gleichmäßigen Kartoffelernte liegt, sollten Sie jetzt alle Kartoffeln mit der Hacke oberirdisch vom Kraut befreien, die Kartoffeln allerdings noch wenigstens zwei Wochen im Boden lassen. So bildet sich eine feste Schale, die die Kartoffeln lagerbar macht. Ohne diese Nachreife im Boden würden die Kartoffeln im Keller schnell faulig werden. Nur Kartoffeln für die sofortige Verwendung können Sie schon entnehmen.
Letzte Chance für Gemüse mit kurzer Kulturdauer
Gemüse mit einer kurzen Kulturdauer wie Salat oder Radieschen können Sie jetzt noch einmal auf frei werdende Beete säen. Auch das Auspflanzen frühreifender Sorten ist jetzt noch gut möglich. Schauen Sie, ob Sie passende Jungpflanzen für Kohlrabi oder Salat in einer Gärtnerei in der Nähe finden.
Achten Sie nach Möglichkeit auf eine Fruchtfolge – also setzen Sie nicht unbedingt Salat nach Salat, sondern wechseln Sie die Pflanzenfamilie auf dem Beet, um den Boden zu schonen. Wenn das nicht klappt, ist das kein Beinbruch, schlimmer wäre es, über Jahre an gleicher Stelle die gleiche Kultur anzubauen.
Kohlrabi ernten und pflanzen
Beachten Sie bei der Kohlrabikultur, dass die Sorte recht stark die Größe der Knollen bestimmt. Der Kohlrabi wird nicht größer, wenn er extrem lange auf dem Beet bleibt, sondern er wird bei zu großer Standzeit einfach nur holzig. Wer besonders große Knollen will, dem kann ich für kommendes Jahr den „Riesenkohlrabi“ empfehlen. Dieser wurde für die Verarbeitung gezüchtet, schafft 20 bis 30 Zentimeter im Durchmesser, hat einen guten Geschmack und verholzt nicht.
Im laufenden Jahr können Sie noch kleine, früh reifende Sorten anbauen, indem Sie Jungpflanzen verwenden – allerdings sollten Sie diese nicht zu tief in den Boden bringen, denn liegt die Stelle mit der potenziellen Knolle in der Erde, setzt der Kohlrabi keine Knollen an.
Ernte von Staudenfenchel
Bei der Ernte von Staudenfenchel ist zu beachten, dass sich die meisten ätherischen Öle in den Samen befinden. Wer also Fenchel als Heilkraut für den Tee haben will, der muss warten, bis sich Samen bilden. Wer nur den Geschmack mag und Fenchel zum Würzen verwendet, der kann jetzt schon Blätter vom Stiel abzupfen und diese trocknen oder sofort verwenden.
Lavendel pflegen
Hat der Lavendel geblüht, sollte er von alten Blüten befreit und etwas in Form geschnitten werden. Von abfallenden Trieben können Sie vorsichtig die unteren Blätter abschneiden und den Steckling an einem halbschattigen bis schattigen Platz in die Erde setzen. Bei unzureichendem Schnitt verkahlt Lavendel oft von innen heraus. Wenn Sie immer wieder neue Pflanzen ziehen, können Sie alte problemlos ersetzen. Mein Tipp: Pflanzen Sie Stecklinge von violett-, blau- und weißblühendem Lavendel dicht beisammen, dann erhalten Sie eine Pflanze, die aussieht, als hätte sie verschiedene Blütenfarben gleichzeitig. Achten Sie darauf, von schwach wachsenden Farben mehr Stecklinge zu setzen, damit die Pflanze nicht einseitig blüht (blaue Sorten wachsen und blühen am kräftigsten).