Juni: Gartentipps für Stadtgärtner (5)

Beerenobst zurückschneiden

Während oder nach der Ernte können Sie alte, abgetragene Triebe von Johannisbeeren und Stachelbeeren auf den Boden oder bei Stämmchen bis kurz vor die Veredlungsstelle zurückschneiden. Entfernen Sie immer die ältesten Triebe aber nie mehr als ein Drittel des gesamten Busches. Sollte der Busch sehr schlecht wachsen, dann warten Sie mit dem entfernen bis Dezember. Bei Himbeeren werden jetzt nach der Ernte die abgeernteten Triebe bis zum Boden entfernt. Das beugt Rutenkrankheiten vor und hält die Pflanze vital.

Blattläuse an geschwächten Pflanzen und Blütenständen

Oft sind geschwächte Pflanzen von Schädlingen und Krankheiten stärker betroffen. Die lange Trockenheit setzt vielen Pflanzen stark zu. Gießen Sie deshalb viel und regelmäßig. Bei Blattlausauftreten untersuchen Sie dieses. Wenn sich schon Nützlinge (z.B. Marienkäfer) darüber her machen, brauchen Sie nichts zu tun. Wenn Ameisen den Bestand hegen und pflegen und Nützlinge vertreiben, können Sie mit Leimanstrich am Stamm der Pflanze gegen die Ameisen (hilft längerfristig) oder mit 5%iger Seifenlösung gegen die Blattläuse vorgehen. Wenn vor allem Bohnen stark betroffen sind, sollten Sie zur Seifenlösung greifen, da sonst der ganze Ertrag gefährdet wird. Gleiches gilt für Kohlgewächse.

Wasser fließt beim Gießen oberflächlich ab?

Wenn der Boden ausgedörrt und humusarm ist, kann das Wasser beim Gießen nicht richtig eindringen und fließt oberflächlich ab. Sie können regelmäßig vor dem Gießen mit einer Hacke die Bodenoberfläche auflockern. Sie können auch aus Erde um die zu gießende Pflanze einen Wall schütten, in den Sie dann das Wasser füllen und von da aus dieses in die Erde eindringt. Sie können auch ein 5 – 8 cm tiefes Loch neben den Wurzelballen graben und dort einen Blumentopf einsetzen, in den Sie gießen und von dem aus dann das Wasser in die nicht so trockenen unteren Bodenschichten läuft. Auch können Sie einen flachen (ca. 3 – 5 cm) tiefen Graben zwischen ihre Gemüsepflanzen ziehen und dort hinein gießen. Bei den Gräben und Löchern sollten Sie wenigstens dreimal diese auffüllen. Längerfristig hilft eine Auflageschicht (Mulchschicht) aus Laub, Rasenschnitt oder anderen lockeren Materialien. Diese bringt nicht nur Humus in den Boden, sie beschattet auch die Bodenoberfläche so dass Bodenleben bis nach oben kommt und den Boden locker und wasseraufnahmefähig hält. Die Mulchschicht reduziert auch die Verdunstung des Bodens und somit den Wasserverbrauch. Denn vom Gießwasser wird teilweise mehr als die Hälfte von dem Boden wieder verdunstet statt von der Pflanze verbraucht.

Erbsen ernten

Durch die Hitze kommen die Erbsen schneller zur Reife und werden schnell mehlig. Ernten Sie rechtzeitig, sonst schmecken sie nicht mehr so gut. Sie können die Schale mitessen, oft enthält sie erstaunlich viel Süße. Achten Sie darauf bei Markerbsen die faseriger Mittelrippe, den „Faden“ vorher zu entfernen. Brechen sie dazu den Stielansatz aus und ziehen den Faden Richtung Ende der Schote ab. Abgerentet Erbsenbüsche werden oberflächlich abgeschnitten und auf dem Kompost entsorgt. Die Wurzel verbleibt im Boden und erhöht so den Humusgehalt. Insgesamt sollten Sie möglichst häufig die wurzeln der Pflanzen nach der Ernte im Boden belassen, denn das steigert den Humusgehalt am meisten. Für eine Folgekultur versetzen Sie einfach die Saatreihen, so dass die Wurzelreste nicht stören.

Aussaat

Sie können fortlaufend noch Radieschen und auch noch Rettiche aussäen, denken Sie jedoch daran, dass diese viel und regelmäßig Wasser benötigen und sonst keine Knolle ausbilden. Schützen Sie sie etwas vor zu starkem Wind, um die Verdunstung zu reduzieren. ein kleiner Erdwall oder Kompostwall in Hauptwindrichtung vor dem Saatbeet oder eine schnellwachsende Pflanzung wirken da wahre Wunder. Auch Rote Bete (Rote Rübe) kann noch ausgesät werden, die Knollen sind dann zum Winter fertig. Bei der Aussaat ist unbedingt zu beachten, dass das Saatbeet nicht zwischenzeitlich austrocknet, denn wenn die Keimlinge einmal richtig austrocknen, sind sie tot. Wenn Sie wegen Berufstätigkeit wenig Zeit haben, stellen Sie einen Viereckregner auf den Beetbereich und schließen ihn mit einem Magnetventil mit Zeitschaltuhr an. Dann wird das Beet mehrmals täglich automatisch bewässert.

Nachbereitung Spargel

Wer Spargeldämme angelegt hatte, sollte diese nun vorsichtig einebnen. Spargel muss jetzt mit Kompost gedüngt (2-3 cm dicke Schicht auf das Beet streuen) und gut gewässert werden, damit er nächstes Jahr wieder gut austreibt.

Linksdrehende Stangenbohnen

Die Bohnen sollten von Hand an ein entsprechendes Klettergerüst geführt werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass sie nach links drehen, nicht dass sie trotz heranführen sich immer wieder vom Gerüst abwinden.
Mulchen Sie unter Tomaten und vor allem Buschtomaten.
Der Mulch (keinen Rindenmulch nehmen) reduziert oder verhindert den Befall mit Braunfäule (beginnt normalerweise im Juli, kann aber dieses Jahr zeitiger auftreten), da die Pilzsporen mit hochspritzendem Wasser auf die Pflanzen kommen und bei einem lockeren Mulch kein solches Spritzwasser auftritt. Bei Buschtomaten hilft der Mulch zusätzlich ein verschmutzen der unteren Früchte zu vermeiden.

Kräuter und andere Pflanzen durch Absenker und Ableger vermehren

Bei vielen Pflanzen, vor allem bei Kräutern wie atztekisches Süßkraut (Lippia dulcis), Stevia, Wasserpfeffer (Persicaria hydropiper), Strauchbasilikum (Ocimum kilimandscharo x basilicum), Vietnamesischem Koriander (Persicaria odorata) aber auch andere Asiakräuter, Minze und Zitronenmelisse lassen sich einzelne Triebe zum Boden biegen und dort bewurzeln. Wenn Sie einen kleiner Graben ausheben und dort den trieb ganz hinein legen und nur die Spitze herausschaut ist es ein Ableger, wenn sie ihn in einem Bogen durch eine Mulde führen ein Absenker. Decken Sie den Trieb mit Erde ab und beschweren Sie ihn mit einem Stein. Wenn die Erde feucht ist, bilden sich innerhalb von 2 – 3 Wochen Wurzeln. Die Bewurzelten Teile können sie dann trennen und woanders hin setzen. Oder Sie belassen sie an Ort und Stelle, dann unterstützen sie das Wachstum der Pflanzen durch den erhöhten Wurzelraum. Auch und besonders Beerenobst können Sie so vermehren, aber da dauert die Wurzelbildung meist länger. Sie können Wellenförmig tragende Brombeeren und Verwandte Pflanzen durch die Erde führen und so an jedem Bodenkontakt eine neue Pflanze erhalten.
Wenn Sie noch Platz auf den Beeten haben, können Sie große Geiztrieb von Tomaten bewurzeln. Dazu entweder abbrechen und in Wasser oder besser feuchte Erde an einem geschützten Ort stellen oder bei Buschtomaten einen aufsetzenden Seitentrieb mit Erde überdecken und wenn er bewurzelt ist den Absenker entfernen und separat einpflanzen.

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