Mai: Gartentipps für Stadtgärtner (5)

Meine Freilandgurken, Zucchini und Tomaten sehen krank aus

Es gibt immer wieder Fragen wegen krank aussehender Gemüsepflanzen. Diese lassen sich leicht beantworten:
Sie waren zu hektisch und haben Ihre Pflanzen zu zeitig ausgepflanzt.
Es wird immer davor gewarnt Pflanzen wie Gurken, Zuccihni, Kürbisse, Melonen, Tomaten, Auberginen, Andenbeere (Physalis), Melonenbirne (Pepino), Stangen-, Busch- und Prunkbohnen vor den meteorologischen Eisheiligen auszupflanzen. Das heißt nie vor dem 24.05. auspflanzen, es sei denn Sie haben ein Gewächshaus oder einen Folientunnel in den Sie Pflanzen können.
Die hier aufgezählten Pflanzen nehmen Schaden wenn die Temperaturen unter eine bestimmte Temperatur fallen und sei es nur für ein paar Stunden. Diese kritische Temperatur sind +8°C! Das heißt wenn nachts die Temperatur unter 8°C fällt – die letzten Wochen waren es sogar teilweise weniger als 4 °C, dann nimmt die Pflanze Schaden. Allerdings tritt der Schaden erst nach ein paar Tagen auf.
Die „Eisheiligen“ sind kalte Ost-Winde die Nachts auftreten, das heißt sie werden bein Wetterbericht nicht berücksichtigt, können aber kurzfristig Temperaturen von unter 0°C mit sich bringen, die vorzeitig ausgesetzten Pflanzen Schaden zufügen.
Die Probleme damit treten jedes Jahr auf, aber da der Kaufzwang der Leute so groß ist, werden die empfindlichen Freilandpflanzen jedes Jahr zeitiger angeboten.
Heute will jeder bei den ersten warmen Tagen seine Pflanzen ins Freiland setzten, die sterben oder nehmen Schäden und was lernt man daraus? Nicht viel – nächstes Jahr stehen wieder im April oder Anfang Mai die ersten Pflanzen im Freiland.
Deswegen mit dem Pflanzen immer bis wenigstens 24.05. warten, danach am Wetterbericht orientieren. Wenn Sie diese Zeit abwarten gehen ihnen vielleicht ein paar Tage verloren, das ist aber besser als die Pflanze zu beschädigen und diese einzubüßen.
Alternativ können Sie natürlich die Pflanzen in ein Gewächshaus setzen, was vor dem Gröbsten schützt.

Falls eingegangen, dann jetzt (Busch-)Bohnen und Gurkenpflanzen erneut säen

Busch- und Prunkbohnen sollten Sie jetzt säen, diese kommen dann im Juni aus dem Boden und können voll durchstarten. Wenn Sie den Samen einen Tag vorher in lauwarmen Wasser einweichen und vorkeimen, beschleunigen Sie das Auflaufen (die Jungpflanzenentwicklung inklusive Durchbrechen des Bodens).

Insektenschutznetz gegen Kirschmaden (Kirschfruchtfliege)

Jedes Jahr treten in bestimmten Kirschen Maden auf. Letztes Jahr recht wenig, da im warmen Winter zu viele Reservestoffe der wechselwarmen Fruchtfliegen verbraucht wurden und sie wegen der hohen Temperaturen zu zeitig gestartet sind. Auch dieses Jahr könnten wir Glück haben, aber es sit schwer Prognosen zu erstellen.
Gegen diese Maden ist es das beste die kleineren Kirschbäume oder einige der Äste der größeren Kirschbäume gegen die Kirschfruchtfliege, deren Larven diese Maden sind, JETZT zu schützen. Dazu muss der Baum ohne Schlupflöcher mit Insektenschutznetz eingehüllt werden. Eine Maschenweite von 0,8×0,8 mm hat sich bewährt, da diese auch die neu eingeschleppte Kirschessigfliege (Maden an Kirschen, Himbeeren, Brombeeren, Wein) abhält.
Die Kirschfruchtflieg legt ihre Eier an die Kirsche, wenn das erste Gelb im Grün wahrnehmbar ist. Meist ist es aber für den Menschen noch nicht sichtbar, deshalb bekämpfen viele zu spät.
Gelbtafeln im Baum können helfen die Fliege und deren Befall festzustellen, aber man sollte 0,5 m² Gelbtafel pro 1 m³ Kronenvolumen einplanen, um echte Erfolge zu erzielen. Also kann man bei der Bekämpfung darauf verzichten.
Bei großen Bäumen lässt sich wenig machen, außer den Boden großflächig unter dem Baum (1,5facher Kronenradius) mit Netz abzudecken.
Die beste Chance hat man bei Neupflanzung, denn zeitige Sorten wie ‚Kassins frühe Herzkirsche‘, ‚Burlat‘, ‚Wedersche Braune‘ oder ‚Kassandra‘ sind für die Kirschfruchtfliege meist zu zeitig mit Blüte und Reife und werden nur in extrem heißen Frühjahren befallen.

Hilft Buttersäure gegen Wühlmäuse?

Buttersäure wird oft als hilfreiches Mittel gegen Wühlmäuse verkauft. Sie hilft auch – für einige Stunden. Der Gestank vertreibt aber nicht nur die Wühlmaus aus dem Garten, sondern auch Sie und die Nachbarn. Wenn er nachlässt sind die Mäuse aber wieder da. Da der Umgang mit Buttersäure gefährlich und nicht hilfreich ist, sollten Sie darauf verzichten.

Pflanzenschutzmitteldatenbank

Oft suchen Gärtner nach Mitteln gegen bestimmte Pflanzenschäden. Das schwierige ist den Schädling zu erkennen. Wenn das geschafft ist, kann man in der Datenbank des BVL nach einem passenden Mittel suchen. Achten Sie als Hobby-Gärtner auf die Einschränkung „Haus- und Kleingarten“ („HuK“). Sie können auch nachsehen was der Wirkstoff der Mittel ist, die es gibt. Wenn Rapsöl oder Kaliseife („Fettsäuren, Kalisalze“) angegeben ist – wieso dann noch das teure Mittel kaufen? Sie können auch z.B. Essigsäure auswählen und nachsehen wogegen es alles hilft. Auch können Sie die Mittelinhalte so abgleichen oft gibt es verschiedene Handelsbezeichnungen, die aber das selbe Mittel verwenden.

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