Eine gelb-grüne Mangoldpflanze im Freien.

Mai: Gartentipps für Stadtgärtner (2)

Kohl-, Möhren-, Bohnen- und Zwiebelfliege

Die Gemüsefliegen befallen junge Pflanzen und sorgen für deren Welken und absterben oder für Fraßgänge im Gemüse. Sie sind sehr standorttreu, weshalb ein Beetwechsel im Zuge einer Fruchtfolge erforderlich ist. Wenn das alte und das neue Beet nicht dicht nebeneinander liegen, hilft das schon für den Anfang. Ein Gemüsefliegenschutznetz mit 0,8×0,8 mm Maschenweite über die Kultur gespannt, hält die Plagegeister fern.

Am besten wird es zur Aussaat darübergespannt und an der Seite leicht eingegraben, damit die Fliegen das Netz nicht umgehen. Ein kleiner Rahmen, oder Fiberglasstäbe, die mit den Enden im Beet stecken und so Bogen ergeben, die das Netz hochhalten, machen es den Pflanzen leichter unter dem Netz zu wachsen.
Vlies geht im Frühjahr auch, aber im Sommer wird es den Pflanzen darunter zu warm, deshalb ist Netz zu bevorzugen. Die meisten hochwertigen Netze halten 2 – 4 Jahre und können so wiederverwendet werden.
Zu den Kulturen sollte bei der Pflanzung/Aussaat kein frischer Mist oder frischer Kompost hinzugegeben werden, dessen Geruch lockt die Schädlinge an.

Die Kohlfliegen, können mit „Kohlkragen“ (runden Pappscheiben, die um den Stiel am Wurzelhals geklemmt werden, wo sie ihre Eierablegen und die dann entfernt werden) bekämpft werden.

Die Zeiten bis wann die Netze da sein müssen, ist bis zur Eiablage, einfacher ist es aber die gesamte Kulturdauer abzudecken. Die meisten Gemüsefliegen haben mehrere Generationen im Jahr und werden bei jeder Generation mehr. Je zeitiger sie bekämpft werden, desto weniger Schaden können sie anrichten.

Laufkäfer die in nahen Totholzhaufen leben, jagen sowohl die Gemüsefliegen als auch ihre Larven und sind daher hilfreich, wenn sie angesiedelt werden.

Daten Eiablage Gemüsefliegen

Die Bohnenfliege legt ihre Eier ab März und Mitte Mai, die Kohlfliege Ende April, Mitte Juni und Ende August, die Möhrenfliege Ende Mai und Mitte Juli, die Zwiebelfliege Ende April zur Löwenzahnblüte und dann die 2. Generation ab Juli.

Die Bohnen- und Möhrenfliege haben eine zeitige Eiablage, wenn man die Wirtspflanzen aber erst nach der ersten Eiablage aussäät, verhungert die erste Generation und man hat in dem Jahr nahezu Ruhe. Allerdings befällt die Möhrenfliege nicht nur Möhren, sondern auch Dill, Pastinaken, Petersilie, Sellerie und Kerbel. Die Zwiebelfliege befällt auch Porreé, die Kohlfliege von Radieschen über Kohlrabi bis zum Rosenkohl alles und die Bohnenfliege alle Arten von Bohnen, vor allem aber die Dicken Bohnen im März.

Stielmangold+Blattmangold

Mangold kann nicht nur wie Spinat gegessen werden, sondern die Stiele können wie Spargel gekocht werden und erinnern in der Konsistenz auch an diesen. Es gibt Sorten die Bessere Stiel ausbilden und solche die schwache Stiele ausbilden. Stielmangold wie ‚Vulkan‘ oder ‚Glatter Silber‘ sind meist weiß- bzw. rotgestielt. Blattmangold wie ‚Erbette‘ („ewiger Spinat“) oder auch die farbenfrohen Rainbow-Mischungen gibt es in allen Farbvariationen.

Der Pflanzabstand ist wichtig: Wenn Sie zu dicht säen, wird es ein Blattmangold, egal was auf der Packung steht. Sie sollten Stielmangold in 40 cm Reihenabstand säen und mit 2 cm in der Reihe. Dann sortiert man die Jungpflanzen so aus, dass nur noch alle 20 – 25 cm eine kräftige steht. Die übrigen aussortierten Jungpflanzen können kompostiert oder an anderer Stelle dicht beisammen als Blattmangold gepflanzt werden. Dabei ist auch 25 cm Reihenabstand und 10 – 15 cm in der Reihe in Ordnung.

Meerrettichersatz Blattsenf

Wer Meerettichgeschmack mag, aber zu Faul ist, die Wurzeln zu ernten, kann bekanntlich auch die Blätter verwenden. Aber es gibt einige denen sagt der bittere Nachgeschmack nicht so zu. Da ist der Japanischer Blattsenf „Mibuna“ eine schöne Alternative. Die Blätter sind kohlig-wohlschmeckend aber sehr scharf. Daraus lässt sich Pesto herstellen, das als grüner Meerrettich ein fach lecker ist, aber auch können frische Blätter direkt, statt dem Meerrettich, auf das Brot getan werden.

Letzte Kartoffeln stecken

Wer noch ein Beet frei hat, der kann noch anfallende, vorgekeimte Kartoffeln bis zum Juni in die Erde bringen. Es ist zu beachten, dass es hilft, wenn die Pflanzen es warm haben, also eine organische Düngung mit Mist oder Kompost unter der Knolle (mit 3 – 5 cm Trennschicht aus Erde zur Knolle, um keine Schäden zu verursachen) hlift viel, aber auch sollte noch nicht angehäufelt oder gemulcht werden, bis die Pflanzen die Oberfläche erreicht haben, damit die Sonne den Erdboden gut anheizt.  Anhäufeln können Sie im Nachgang immer noch, vorzugweise um gleich kleine Unkräuter dabei zu verschütten und somit zu bekämpfen.
Die Kartoffeln sollten nicht zu groß sein, sonst legt die Pflanze zu viele potentielle Kartoffeln an und die Kraft reicht dann nicht für alle und Sie bekommen zwar viele, aber kleine Kartoffeln. Wenn Sie nur große Kartoffeln haben, können Sie sie auch zerschneiden, um kleinere zu erhalten.
Saatkartoffeln sollten etwa 3 cm Durchmesser haben, um eine vernünftige Größe anzusetzen. Einige Sorten wie ‚Bamberger Hörnchen‘ setzen aber nur kleine Kartoffeln an, da das diesen Sorten entspricht.
Mit ständigen Nachhäufeln während der Kultur („Kartoffelturm“, „Chinesische Kartoffelkiste“), regen Sie die Pflanze zu mehr Kartoffelanlage an, aber sie bekommen keine größere Gesamtmasse, sondern eher mehr kleinere Kartoffeln. Solche Systeme funktionieren nur in wärmeren Klimaten, wo die Kartoffeln rund ums Jahr wachsen können.

Erdbeeren einstreuen

Einstreu zwischen den Erdbeeren hält nicht nur die Früchte sauber, es sorgt auch für eine langsamere Fruchtentwicklung, da die Sonne den Boden nicht mehr trifft und ihn langsamer erwärmt und die Pflanzen sich bei der Entwicklung nach der Bodentemperatur richten. Sie können zwischen ein paar Pflanzen Stroh oder Heu einstreuen und zwischen den anderen Teil nicht, so strecken Sie die Ernteperiode und Sie können länger Erdbeeren ernten. Achten Sie aber darauf die Schnecken, die sich unter dem Stroh ansiedeln zu bekämpfen.

Teichgröße: pro m² 20 cm Fischlänge

Viele fragen sich, was denn die optimale Menge an Fischen für einen Teich ist. Normalerweise gibt es eine Faustzahl für Teiche mit 1 m Tiefe, nämlich 20 – 25 cm Fischlänge pro m² Teichoberfläche. Da die meisten Gartenteiche flacher sind, sind 20 cm Fisch z.B. 4 Stichlinge mit je 5 cm Länge pro m² Gartenteichfläche ein guter Schnitt, damit der Teich sie versorgen kann ohne Zufüttern und ohne Umkippen

Läuse an Dicken Bohnen

Wer Dicke Bohnen ausgesät hat, muss Anfang Mai verstärkt mit Läusen rechnen. Das liegt daran, dass die Nützlinge bei den kühlen Temperaturen noch nicht so aktiv sind, wie die Schädlinge. Sie können kleinere Befallsherde entweder von Hand zerquetschen oder mit 5%iger Seifenlösung diese einsprühen, die Läuse ersticken dabei unter dem Wasser-Seifen-Gemisch. Schauen Sie vorher genau hin, nicht dass sich ein Nützling dort durchfrisst und Sie ihn mit treffen und abtöten. Denn Seifenlösung erstickt alle Insekten, die sie trifft.

Zeit für Sommerveredelung beginnt jetzt

Die Rinde lässt sich nun gut vom Holz lösen und die Zeit für die Sommerveredelung von Obst beginnt. Vor allem Umveredelungsverfahren wie „Pfropfen hinter die Rinde“ „seitliches Einspitzen“ oder „seitliches Anplatten“ lassen sich jetzt gut umsetzen. Achten Sie aber darauf, dass vor allem stärkere Bäume auf schwächeren wachsen (also starkwüchsige auf schwachwüchsigen und spät tragende auf früh tragenden), anders herum wird es teilweise nicht anwachsen oder wieder abgestoßen. Sie könne nauch bei Hochstämmen, die meist oben unter der Krone veredelt wurden auch direkt an den Stamm veredeln. Denken Sie daran den Baum etwas zurückzuschneiden, damit er genug überschüssige Kraft hat, um die Veredelung zu versorgen.

Baumwurzeln abtrennen, wenn sie in die Beete wachsen

Denn wenn der Baum das Beet erreicht, werden die Wurzeln dem Gemüse Konkurrenz machen und den Wuchs stark reduzieren. Sie können auch bei stärker wachsenden Jungbäumen eine oder mehrere Wurzeln abtrennen/absägen und so Bäume klein halten, da der Baum dann weniger Wasser und Nährstoffe aufnehmen kann. Sie können auch dickere Wurzeln nahe des Stammes abtrennen. Achten Sie darauf, dass der Baum aber weiterhin stabil steht und dass Sie maximal 1/3 der gesamten Wurzeln auf einmal entfernen. Über die Jahre sollten Sie aber ein Drittel der Haupt-Wurzeln unberührt lassen, denn manche Bäume vertragen es nicht, wenn alle Wurzeln zurückgeschnitten werden.

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