Ihr könnt nun ruhende Knospen von Rosen (da wo ein Blattansatz ist) auf Unterlagen „okulieren“. Was das heißt und wie es klappt? Zum Okulieren wird eine „Unterlage“, zum Beispiel ein Wildrosensämling, am Wurzelhals mit einem T-Schnitt angeschnitten. Die Schnittstelle wird dem Rindenheber des Messers oder der Messerspitze aufgeklappt. In den Schnitt wird hinein das Auge eines diesjährigen (blühenden oder abgeblühten) Triebes gesetzt.
Das „Auge“ wird mit einem scharfen Messer heraus geschnitten. Dann wird das Holz noch entfernt, so dass nur Rinde übrig ist. Anschließend wird die Rinde wieder zugeklappt. Nun wird die Stelle leicht verbunden und vorsichtig mit Baumwachs verstrichen.
Ihr könnt auch Schnitt-Rosen aus der Floristik als Edelreiser nehmen, sollten Euch aber informieren, dass Ihr keinen rechtlichen Sortenschutz verletzen. Das ist bedauerlich, sollte aber beachtet werden.
Tipp: Die Okulation funktioniert auch bei bestehenden Rosen-Edelsorten, nur solltet Ihr dabei die neuen Sorten möglichst tief anbringen. So frieren sie im Winter nicht weg und fallen auch keinem unbedachten Rückschnittt zum Opfer.